Datum: 25.03 2017 Uhrzeit: 20:30 Ort: Sub – Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum, Müllerstraße 14, München
Rosa Winkel, Regenbogen und Rote Rosen – Schwule Symbole im Film
Schon in der Antike drückte ein gemeinsamer Mantel die Form einer gleichgeschlechtlichen Beziehung aus, Hasen waren ein Fruchtbarkeitssymbol und die Lotus-Blume ein Potenzsymbol. Kleidung, Tiere und Pflanzen – seit Jahrtausenden verwenden wir solche und andere Symbole für homoerotisches Begehren.
Schwule Filmsymbole sind äußerst reizvoll. Sie können dechiffriert alles zum Ausdruck bringen, ohne dabei gesellschaftliche Tabus zu verletzen. Der Filmtitel Wie die Karnickel nach Ralf König verdeutlicht, dass wir manchmal immer noch auf die gleichen Symbole wie in der Antike zurückgreifen. Über Symbole verstehen und erklären wir die schwule Welt: Wer in der Szene von Barebacking, Bären und Beuteschema spricht, wird sofort verstanden. Ein Film wie Erdbeer und Schokolade oder Beefcake soll Appetit auf Männer machen. Ohne den Kleiderschrank als Symbol würde es Begriffe wie Outing und Coming Out [of the Closet] nicht geben.
Symbole bestehen meist aus archetypischen Bildern. Sie können aber auch neu entstehen und sich verändern. Aus dem Lila der Schwulenbewegung um 1920 wurde in den 1970er Jahren das Rosa. Das KZ-Symbol des Rosa Winkels diente in der NS-Zeit der Stigmatisierung schwuler Männer und wurde später ein Zeichen schwulen Stolzes. Heute ist es die Regenbogenfahne, die als schwulenpolitisches Symbol auf eine bunte Szene verweist.
Erwin In het Panhuis geht in seinem Vortrag diesen Symbolen, Zusammenhängen und Spuren nach.