Wir freuen uns, dass ein Teil des Nachlasses des Malers Paul Hoecker (1854 – 1910) aus Familienbesitz den Weg in das Forum Queeres Archiv München e.V. gefunden hat.
Seit 2019 wird in einem Forschungsprojekt das Leben des Münchner Künstlers erforscht, der 1898 aufgrund eines Skandal um eines seiner Gemälde die Professorenstelle an der Kunstakademie aufgeben musste. Ihm wurde nachgesagt, dass ihm ein Sexarbeiter Modell für ein Madonnenbild (wahrscheinlich „Ave Maria“, Sammlung der Neuen Pinakothek in München) gestanden hatte, zu welchem er auch private Kontakte pflegte.
In den drei Ordnern des Nachlasses finden sich verschiedenste Fotos, Briefe und Zeichnungen.
Es sind neben offiziellen Briefen (z. B. von Fritz von Uhde oder Heinrich Prinz von Preußen) auch private Briefe an seine Familie enthalten, darunter an seine Mutter und seine Nichte Vally Walter, die Hoecker oft Modell stand. Außerdem ist eine Urkunde erhalten, mit der Hoecker an der Kunstakademie München aufgenommen wurde.
Unter den Fotos finden sich neben Familienfotos auch Bilder aus der Arbeit im Atelier. Hoecker nutzte die Fotografie, um Vorlagen für seine Gemälde zu erstellen. Skizzen und Fotos verdeutlichen die Vorbereitung der Gemälde.