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Totgeschlagen – totgeschwiegen“ lautet der Text auf der Gedenktafel für die Rosa-Winkel-Häftlinge. Es war der Wunsch der Münchner Schwulengruppen, dass diese Tafel aus rosa Marmor 1985 im Museum der KZ-Gedenkstätte Dachau aufgestellt würde, um wenigstens einen Hinweis auf die Verfolgung von Homosexuellen zu geben. Es folgte jedoch ein lang andauernder Kampf gegen alte Vorurteile, die unter den Überlebenden des KZ, aber auch unter Politikern noch lange lebendig waren. Ein steter Druck der homosexuellen Szene, getragen vom Wandel des Zeitgeistes, setzte sich schließlich durch. Nach zehn langen Jahren war endlich das Ziel erreicht, die schwulen Opfer des Konzentrationslagers waren hinsichtlich des Gedenkens auf einer Augenhöhe mit ihren Leidensgenossen angekommen, die von den etablierten Opferverbänden vertreten werden. Die Auseinandersetzung um die lange Zeit verfemte Opfergruppe der Homosexuellen begann vor 30 Jahren. Aus diesem Anlass beleuchtet dieses Buch die Hintergründe der Verfolgung ebenso wie das Ringen um ein angemessenes Gedenken.
Albert Knoll, Jahrgang 1958, ist Historiker, Vorstandsvorsitzender beim Forum und arbeitet als Archivar an der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Albert Knoll (Hrsg.): Der Rosa-Winkel-Gedenkstein. Die Erinnerung an die Homosexuellen im KZ Dachau. 117 Seiten, München 2015, ISBN 978-3-935227-19-3
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