Der Bürgermeister der Isarvorstadt.“

Alexander Miklósy, am 22. Februar 1949 in Cham (Oberpfalz) geboren, verstorben am 12. Dezember 2018 in München, war Schwulenaktivist und Bezirksausschussvorsitzender für die WählerInneninitiative Rosa Liste München.
Miklósy wuchs seit seiner ersten Lebenswoche in München auf. Er besuchte die Volksschule in Haidhausen, das Abitur machte er 1969 am Gymasium in der Isarvorstadt. An der LMU studierte Miklósy Forstwirtschaft und schloss mit dem „Diplomfachwirt“ ab. 1986 lernte er seinen späteren Ehemann Walter kennen, mit dem er fortan im Gärtnerplatzviertel zusammenlebte. 1990 war Miklósy Mitbegründer des freien Radiosenders LORA München. Als er sich dort für das schwule Programm „Uferlos“ engagierte, stieß er auf die 1989 gegründete Rosa Liste. 1996 schloss sich Miklósy der WählerInneninitiative an und zog noch im selben Jahr als Kandidat für den Bezirksausschuss 2 Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt ein. 2002 wurde er erstmals parteiübergreifend zum Vorsitzenden des BA gewählt und bis zu seinem Tod 2018 im Amt bestätigt.
Alexander Miklósy, liebevoll auch „Bürgermeister der Isarvorstadt“ genannt, war erster schwuler Stadtteil-Bürgermeister Münchens. Miklósy wurde für seine ausgleichende, liebenswürdige Art geschätzt; durch sein Engagement für die LGBTQ-Community gab er der Gleichstellung in München ein Gesicht. Gleichmaßen setzte er sich für die Belange des Glockenbachviertels ein und schuf so ein selbstverständliches Miteinander im Szenestadtteil.
Bereits 2006 hatte sich Miklósy für einen Maibaum stark gemacht, der für die Integration und Vielfalt der Lebensstile in diesem Stadtviertel stehen sollte; 2008 wurde seine Initiative am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz umgesetzt. Für seine Verdienste in der Münchner Stadtpolitik wurde Miklósy 2008 mit der Medaille „München leuchtet“ ausgezeichnet.
Alexander Miklósy verstarb 69-jährig nach langer Krankheit am 12. Dezember 2018. Er wurde am Münchner Westfriedhof begraben. Sein Tod stellt einen schweren Verlust weit über die Partei- und Stadtgrenzen hinaus dar. Im zu Ehren wurde im Juli 2022 der „Alexander-Miklósy-Weg“ am Münchner Westermühlbach nach ihm benannt.