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München, die „Hauptstadt der Bewegung“, war schon vor 1933 ein Hort der Gegenaufklärung und braunen Gedankenguts. Mit dem Verweis auf wissenschaftliche Forschungen entwickelten Universitätsprofessoren, Gefängnisärzte und Rassehygieniker Programme zur Züchtung einer „arischen Rasse“. Gedeckt von Politik, Gesellschaft und Kirche wurden Vernichtungsphantasien bereits vor 1933 zu Papier gebracht und danach in die Tat umgesetzt.
Auch Homosexuelle waren beliebte Forschungs- und Experimentierprojekte. Nicht wenige Forscher wandten sich während des Nationalsozialismus der Erforschung der Homosexuellen zu – die folgenreichen Theorien und Ansätze, auf die sie sich stützten, wurden in München entworfen.
Florian G. Mildenberger, Jahrgang 1973, ist Medizinhistoriker. Seine Forschungen umfassen die Felder Medizingeschichte, Sexologie, osteuropäische Geschichte, Gender Studies, die Aufarbeitung der deutschen Pädophilenbewegung sowie die von der Ex-Gay-Bewegung propagierte und umstrittene Konversionstherapie, die Homosexualität als therapierbare Erkrankung ansieht.
Florian Mildenberger: Kulturverfall und Umwandlungsmännchen. Die Psychiatrie und die Homosexuellen im Dritten Reich am Beispiel München. 32 Seiten, München 2000, Nachdruck 2019, ISBN 978-3-935227-07-8
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