Vor 80 Jahren, am 29. April 1945 wurde das KZ Dachau von Truppen der 7. US-Army befreit. Am 4. Mai 2025 feiert die KZ-Gedenkstätte mit vielen hochrangigen Gästen und einigen wenigen Überlebenden, die als Jugendliche oder Kinder ins KZ kamen, den Jahrestag.
In Dachau waren etwa 600 – 800 Männer inhaftiert, die vom NS-Regime wegen Homosexualität verfolgt wurden. Sie wurden brutal aus ihrem Lebensalltag gerissen, zumeist ohne Gerichtsverfahren per Schutzhaftbefehl in Dachau inhaftiert. Dort waren sie einem grausamen Terrorregime unterworfen, mussten Zwangsarbeit leisten, wurden verspottet, verprügelt und litten Hunger. An jedem neuen Tag konnte ihr Leben zu Ende sein. Etwa 300 dieser Männer mit dem rosa Winkel auf der Häftlingsuniform überlebten die NS-Zeit nicht. Ihre Namen sind im Buch „Der Rosa-Winkel-Gedenkstein“ (Splitter 13 https://forummuenchen.org/publikation/der-rosa-winkel-gedenkstein-die-erinnerung-an-die-homosexuellen-im-kz-dachau/) veröffentlicht. Möglicherweise waren auch lesbische Frauen darunter, wir kennen jedoch ihre Namen nicht.
Mit einem Kranz mit rosafarbenen Blüten ehrt das Forum Queeres Archiv München auch in diesem Jahr alle Opfer des Faschismus – besonders aber die lange Zeit von der Erinnerung ausgegrenzten homosexuellen Verfolgten. Damit will das Forum auch ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung setzen, in Zeiten, in denen ein internationaler gesellschaftlicher Roll-back die Rechte queerer Menschen wieder zu beschneiden droht.
