Wer wir sind
Den Verein Forum Queeres Archiv München e.V. – LesBiSchwulTransInter* in Geschichte und Kultur gibt es seit 1999. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Beiträge und Erkenntnisse zu Alltag, Kultur und Geschichte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, intersexuellen und queeren Menschen in München und der Region zu sammeln, zu fördern und zugänglich zu machen. Wir freuen uns, dass auch du dich für unsere Arbeit interessierst!


Das Forum Queeres Archiv versteht sich als „Gedächtnis“ der LGBTIQ*-Community. Es ist ein Ort der Begegnung und konstruktiven Auseinandersetzung von Menschen verschiedener sexueller Orientierung und Identität und jeden Alters. Derzeit haben wir über 80 Mitglieder im Alter zwischen 26 und 83.
Einige unserer Aktiven stellen sich hier vor.

Albert Knoll, Jahrgang 1958, Historiker und Archivar, Studium der Geschichte und Germanistik, M.A., Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Dachau von 1997 bis 2024. Albert Knoll ist Gründungsmitglied des FQAM und seither Vorstand. Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Tätigkeit sind queere Stadtführungen, Führungen durch das NS-Dokumentationszentrum zum Thema Homosexuellenverfolgung, Ausstellungen, Publikationen und bundesweite Vernetzung und Repräsentation des FQAM. Er engagiert sich auch in der Aufarbeitung der Kontakte der queeren Bewegung mit der pädosexuellen Szene. Seit 1997 veröffentlicht er zu Themen bezüglich des KZ Dachau und zur Geschichte der Homosexuellen in München sowie zum Schicksal der aufgrund des §175 im KZ Dachau inhaftierten Häftlinge, u.a. in Der Rosa-Winkel-Gedenkstein (2015); siehe auch Splitter 4, 8, 11, 13 und 16.

Sabrina Berndt, Jahrgang 1955, CAD-Lagebild-Technikerin, kam 1973 in die schwule Szene Münchens. 1990 geschlechtsangleichende Operation vom Mann zur Frau. Sie ist seit 2013 aktives Mitglied bei der Rosa Liste und zweimal als Stadtratskandidatin angetreten. 2013 war sie im Komitee für die Wahl zur „Seligen Münchner Maikönigin“. Seit 2019 ist Sabrina Berndt im Vorstand des FQAM.

Stefan Gruhne, Jahrgang 1993, ist Architekt in München. Neben Lehraufträgen an der TU und Hochschule München beschäftigt er sich im FQAM mit dem Forschungsprojekt Paul Hoecker und arbeitete am digitalen Archivprojekt gayze.de – Queere Orte in München. Im Haus der Kunst gestaltete er die Ausstellung Archives in Residence über das FQAM, zu dessen Vorstand er seit 2022 gehört. Er ist Co-Autor des Buches Wohnen weiterbauen: Großwohnsiedlungen in die Zukunft bringen.

Ariane Rüdiger, Jahrgang 1958, gehört seit mehr als 15 Jahren zum FQAM. Sie hat in dieser Zeit neben der Organisation diverser Veranstaltungen und der Beteiligung an weiteren Projekten u.a. zwei Monografien zur lesbischen Stadtgeschichte verfasst (Splitter 12 und 15) und das Projekt „Wegmarken“ entwickelt. Dessen erste Umsetzung kam 2018 in Gestalt einer Gedenktafel vor dem Frauentherapiezentrum und online zustande. Ariane Rüdiger lebt vom Schreiben (von Fachartikeln über professionelle Elektronik und Erneuerbare Energien). Sie hat drei Romane und ein Interviewbuch zu Szenethemen für den Berliner Querverlag, zahlreiche Beiträge zu Anthologien und einen Roman im Selbstverlag verfasst. Sie ist seit 2022 im Vorstand des FQAM.

Claudia Schelling, Jahrgang 1993, ist Angestellte im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin. Sie hat ihren Bachelorabschluss an der Universität Hamburg im Studiengang Ostasien / Schwerpunkt Japan und ihren Masterabschluss an der Universität Amsterdam in Archival and Information Studies abgeschlossen. Im Rahmen des Masterstudiums beschäftigte sie sich vorangig mit queeren und autonomen Archiven und ihren Praktiken. Ihre Masterarbeit befasste sich mit dem Homosaurus, dem queeren Thesaurus des Archivs IHLIA. Seit 2025 ist sie Vorstandsmitglied des FQAM.

Berti Gammenthaler, Jahrgang 1956, treibt sich seit 30 Jahren in der Münchner (Lesben-)Szene herum. Ihr bunter beruflicher Werdegang (Vergoldermeisterin, Büroangestellte) führte sie zum FQAM, wo sie sich seit Februar 2019 als Büroleitung um Verwaltung, Buchhaltung, Netzwerkpflege und Veranstaltungsorganisation kümmert. Als Vereins- und Teammitglied wirkt sie auch an verschiedenen Projekten mit.

Linda Strehl, Jahrgang 1969, Studium der Altphilologie und Buchwissenschaft, M.A., freie Lektorin im Bereich Sach- und Fachbuch, ist seit 2012 ehrenamtlich im FQAM tätig, seit 2014 als Archivkraft. Ihre Schwerpunkte: Koordination der Archivarbeit, Erschließung und Dokumentation von Schriftgut (Bücher, Zeitschriften, Dokumente, Poster), Chronik der Münchner LGBTIQ*-Stadtgeschichte; Führungen durch das Archiv. Sie ist Herausgeberin der Transgender-Lebensgeschichte Vom Hitlerjungen zur Domina und war von 2021 bis 2025 im Vorstand des FQAM.

Norbert Wagner, Jahrgang 1962, ist berenteter Kaufmann, Mediengestalter und freier Autor. Er kam Anfang der 1980er in die schwule Szene und lebte bis 1993 im Glockenbachviertel. In den 1980er Jahren arbeitete er ehrenamtlich bei der Münchner AIDS-Hilfe in der Telefonberatung. Auf das FQAM stieß er erstmals 2009, als er anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Vereins einen Artikel für das Magazin LEO schrieb. Er ist seit 2021 ehrenamtliches Mitglied und arbeitet dort seit 2024 als Archivkraft. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt derzeit in der Betreuung des Zeitungsausschnittsarchiv und der Flyersammlung.

Katharina Brunner, Datenjournalistin, ist überzeugt, dass die Digitalisierung für analoge Orte wie Archive große Möglichkeiten bietet. Sie kümmert sich deshalb darum, das gesammelte Wissen auch in digitalen Räumen möglichst vielen Menschen zur Verfügung zu stellen. Unter anderem hat sie das vom Prototype Fund geförderte Projekt Remove NA umgesetzt. Mehr dazu unter queerdata.forummuenchen.org.

Nicholas Maniu, M.A., Jahrgang 1985, ist promovierter Kunsthistoriker an der LMU München. Seine Dissertation ist 2023 unter dem Titel Queere Männlichkeiten – Bilderwelten männlich-männlichen Begehrens und queerer Geschlechtlichkeit im transcript Verlag erschienen. Neben langjährigen Tätigkeiten in verschiedenen renommierten Kunstgalerien (Galerie Sabine Knust, Artstation etc.) arbeitete er von 2015 bis 2025 als Archivkraft im FQAM, u.a. in der Archivierung und Digitalisierung von Videodatenträgern, und ehrenamtlich für die Social-Media-Präsenz des FQAM. Von Januar 2023 bis Dezember 2024 war er Volontär/Assistent Curator im Lenbachhaus München und wirkte 2024/25 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum Brandhorst an der Ausstellung Fünf Freunde mit.

Der Künstler Philipp Gufler ist seit 2013 Mitglied im FQAM. Er veröffentlichte 2014 die Videoinstallation und das gleichnamige Künstlerbuch Projektion auf die Krise (Gauweilereien in München). sowie den Splitter I wanna give you devotion. Es interessiert ihn, wie Affekte – Intimität, Sexualität, Gefühle, Wut und Angst –, die oft in staatlichen Archiven ausgeschlossen sind, in der selbstorganisierten Struktur des FQAM enthalten sind. Auch für seine fortlaufenden Serie Quilt recherchiert er im FQAM. Die Siebdrucke aus verschiedenen, z.T. transparenten Stoffschichten beziehen sich auf Künstler*innen, Schriftsteller*innen, LGBT-Magazine und verlorene queere Räume. Als Hommage an die legendären Bars der Künstlerin Cosy Pièro organisierte er zusammen mit Richard John Jones 2017 in Amsterdam „Bei Cosy“. Philipp Gufler betreut die Instagram- und Facebookseite des FQAM mit und organisiert regelmäßig Veranstaltungen als Mitglied des FQAM. www.philippgufler.de

Christine Schäfer, Jahrgang 1944, war Studienrätin (Englisch, Deutsch), dann freie Bildungs- und Kulturarbeiterin, und ist seit 1974 engagiert in der Frauen- und Lesbenbewegung, 1991-1995 Geschäftsführerin des Frauenkulturhauses München e.V., Dozentin, Autorin (u.a. Zwischen Nachkriegsfrust und Aufbruchslust. Lesbisches Leben in München in den 1950er bis 1970er Jahren), feministische Geschichtsforscherin der Frauen- und Lesbengeschichte. 2003 bis 2019 war sie im Vorstand des FQAM. Sie bietet Stadtführungen zur Lesbengeschichte in München an und initiierte 2013 das Lesbenarchiv „Raum für Lesbengeschichte“ im FQAM. 2011 war sie Mitgründerin der Initiative LesbenSalon „Sappho goes 60“, 2014 Mitgründerin von NadA („Nicht aus den Augen verlieren“), eine Initiative älterer feministischer Lesben.

Albrecht Müller, Jahrgang 1947, Techniker, machte seine ersten Gehversuche in der schwulen Szene 1975 als Mitgründer des Vereins für sexuelle Gleichberechtigung (VSG), beteiligte sich in dieser Frühzeit der Emanzipation an Infoständen und Büchertischen des VSG in der Fußgängerzone und schrieb in den 80er Jahren mit am VSG-Magazin „Kellerjournal“. Albrecht Müller war 1989 Gründungsmitglied der Rosa Liste und gehört seit über drei Jahrzehnten dem Münchner Löwen Club e.V. (MLC) an.

Fritz Letsch, Jahrgang 1954, war bis 1981 katholischer Gemeindepädagoge, dann als freiberuflicher Theaterpädagoge vor allem mit dem „Theater der Unterdrückten“ quer durch Europa in Bewegungen und Akademien unterwegs, baute mit Kolleg*innen die Grünen-nahe Regenbogenstiftung Bayern und nach der Wende die Bildungswerkstatt Brandenburg, brandung, auf. Seit 2005 Gestalttherapeut und Job-Coach, Sexualpädagoge. Von der Gruppe Rat und Tat im VSG e.V., später Rosa Telefon, über Sub und Aids-Hilfe zum Bisexuellen Stammtisch München; im FQAM von der Gründung und der Moderation der ersten Erzählcafés zum Aufbau von Büro und Kommunikation. Mehr im Buch Es gibt noch viel zu tun … von Ariane Rüdiger (Querverlag 2016) und auf fritz-letsch.de.